Europäisch Studieren, Forschen und Lehren – auch an neuen Europa-Hochschulen

Wir Freie Demokraten wollen Studieren, Forschen und Lehren europäischer gestalten. Seit Jahrhunderten sind die Universitäten Europas Orte der internationalen Begegnung und der vereinten Suche nach universalen Wahrheiten. Dafür soll die Europäische Union den Ausbau grenzüberschreitender Hochschulnetzwerke vorantreiben. Die Partneruniversitäten sollen internationale Studiengänge anbieten, multinationale Forschungsvorhaben durch zwischen ihnen abgestimmte Forschungszulagen erleichtern und Studierende, Forschende und Lehrende aller akademischen Fachbereiche mehrsprachig auf ein Leben und Wirken in Europa vorbereiten. Neben diesem Bottom-up-Ansatz streben wir auch punktuell die Gründung neuer Hochschulen in Trägerschaft der Europäischen Union an. Digitale Lehr- und Lernangebote sollen dabei im Fokus stehen, um Bildung standortunabhängig für Menschen aller Altersgruppen in ganz Europa zugänglich machen. Über „Massive Open Online Courses“ (MOOCs) und weitere innovative Formate soll eine European Digital University (EDU) das Fernstudium für alle Studierenden ermöglichen.

Zitat aus dem Wahlprogramm der Freien Demokraten

Die Argumente der FDP Auslandsgruppe Europa:

Bildung ist Grundstein und Fundament eines selbstbestimmten und unabhängigen Lebens. Gerade was Bildung leisten soll, ist kulturell tief verankert. Auch die Art und Weise, wie Forschung gestaltet wird, was erforscht werden darf oder auch nicht, wird nicht zuletzt in der EU national ausgestaltet. Im Sinne eines weiteren Zusammenwachsens ist die Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses, eines europäischen Verständnisses, umso notwendiger. Nicht zuletzt bietet ein europäischer Bildungsraum jedem Schüler, Studenten und Auszubildenden eine erheblich größere Auswahlmöglichkeit die beste Ausbildung zu finden. In der letzten Legislaturperiode wurde dazu das Erasmus+ Programm aufgestellt. Das Erasmus+ ist ein Programm zur Bildungsmobilität der Europäischen Union mit einem Gesamtbudget von 14,7 Milliarden Euro in einem Zeitraum von 2014 bis 2020 bei dem bisher mehr als 4 Millionen Menschen ihre akademische Bildung und berufliche Aus- und Weiterbildung in einem der Partnerländer ergänzen konnten. Als erster Schritt beabsichtigt die Europäische Kommission bis 2024 ca. 20 „Europäische Hochschulen“ aufgebaut aus Hochschulnetzwerken zu gründen. Die Bildungsminister ergänzten diese Absichtsbekundung auf ihrer Ratstagung am 15. Februar 2018 mit der Forderung nach Qualität und Exzellenz eben dieser Hochschulnetzwerke. Diese Keimzellen können wichtige Erfahrungen für die weitere Europäisierung der Hochschulpolitik liefern, wie Richtlinien zu gemeinsamen administrativen Standards, Ausbildungszielen, Verteilungsstrukturen und Förderungsansätzen.Wir Freie Demokraten unterstützen diese Entwicklung. Es geht darum, zum einen die Hochschulnetzwerke zu verstärken, zum anderen punktuell die Gründung von Europäischen Hochschulen in der Trägerschaft der Europäischen Union voranzutreiben, wobei eine genaue Anzahl derselben nicht von der Politik vorgegeben werden kann.